31.05.2024 24 Uhr: Doppel-Ausschreibung „Glauben versus Wissen“ / „Wissen versus Glauben”

Doppelthema: Wissen und/oder Glauben

(1) Glauben vs. Wissen

Seit der Mensch an eine unüberblickbare Menge an Information kommt, ist die Spannung zwischen dem, was man glaubt, das richtig ist und dem was in Wahrheit richtig ist, enorm angewachsen. Woher kommt unsere Gewissheit über etwas? Wie kritisch sind wir denn unseren eigenen Meinungen gegenüber? Wie viel Information braucht man für Wissen? Wann erlaubt man sich gepflegtes Nichtwissen? Will man einfach nicht mehr zuhören, wenn eine Meinung oder Information von dem, was man glaubt, abweicht?

In einer Zeit, in der die Individualität und Subjektivität so hoch gehalten werden, werden die Grenzen zwischen dem was man glaubt und meint und dem was man wissen kann zunehmend verschwommener. Und wie geht es eigentlich dem Irrtum und dem dazugehörigen Eingeständnis? Fragen über Fragen.

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(2) Wissen vs. Glauben

Wo ist unser Glaube eigentlich hin? An was glauben wir denn noch?

Gut und schön, dass wir mehr und mehr wissen können, aber tut es der Seele gut, wenn sie derart in dem uns bekannten Konstrukt der Gegenwart festgehalten wird? Wurde die höchste Instanz, die alles zu kennen und zu wissen scheint – genannt Gott – ersetzt durch KI-Algorithmen und das Internet, die die zur Richtschur für ein gelungenes Leben werden? Wird die Gewissheit, dass kein Leben nach dem Tod gibt, zu überbordendem Materialismus führen, weil alles, was man sich wünscht, in ein einziges Leben muss, das schon morgen enden kann?

Wohin führt uns ein bedingungsloser Glaube an das Wissen? Wollen wir eine Welt, in der kein Platz mehr bleibt für einen Rest Ungewissheit, den wir mit Glauben füllen können? Können wir überhaupt alles Wissen, das vorhanden ist, verarbeiten und verstehen?

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