04.12.2016, 16:00, Köln: Lesung auf dem Schillplatz

Liebe Freunde der Literatur,

ich veröffentliche gerade das Büchlein eines engagierten Wandervogelpaares, Willi und Margarete Hammelrath, über deren völkerverständigende Reisen in den 1920er Jahren. Durch Zufall entdeckte ich im April 1994 das merkwürdige Buch in der Buchabteilung einer Münchener Sperrmüllsammelstelle. Über zwanzig Jahre bemühte ich mich um eine Veröffentlichung. Die Freiheit des Reisens, die Reflexion einer großen inneren Freiheit und Beweglichkeit, die Begegnungen auf Augenhöhe, an denen uns die vorliegenden Texte teilnehmen lassen, haben mich damals wie heute zutiefst für das Buch und seine Autoren eingenommen. Ihre Gedanken zu Völkerverständigung, gerade auch mit der islamischen Welt, sind heute aktueller denn je. Das Buch ist, heute wie damals, äußerst lesenswert. Die Neuauflage dieses Buches ist ein Beitrag gegen das Vergessen – und eine Ermutigung, alte und neue Wege der Völkerverständigung erneut zu versuchen. Das Buch wird in den nächsten Tagen als Taschenbuch lieferbar sein und kostet dann 14,90.

Am kommenden Sonntag, 4.12.16, 16:00 lese ich ausgewählte Passagen aus dem Buch auf dem beliebten Nikolausmarkt am Schillplatz in Köln-Nippes.

“Wir sind immer unterwegs. Wie gerne möchten wir Hütten bauen – oder dem Unterwegs Ziele setzen – oder es wenigstens in Plänen einfassen – : vergebens. Jedes Ziel wird zum Weg – keine Hütte hält stand – jeder Plan wird unterwegs überholt. Warum sich nicht einfach und wie ein Kind diesem Unterwegs hingeben? Ohne sich zu wehren, aus Angst – sondern sich allem entgegenfreuen? Nicht der kleinen Vorsicht trauen, der alles vorher so schwer scheint – sondern der großen Vorsehung, der alles leicht ist? Dann werden wir mit den Reichtümern überschüttet, in denen wir sonst mit dumpfen Sinnen mitten drin stehen, ohne sie zu gewahren. Denn jedes Ding hat seinen Reichtum, seine Geheimnisse, seine Tiefen, seine Gnaden, seinen Segen. Nur wir ahnen es nicht, weil wir flach und falsch, feige und feil die Dinge mit Netzen von Begriffen überspinnen und einfangen wollen, um ihrer habhaft zu werden. Sind wir nicht wie Verdurstende inmitten sprudelnder Quellen? Kindlich und dankbar sich jedem Ding neigen, heißt seine Fülle erfahren.”

Ich würde mich freuen, wenn Sie Zeit hätten zu kommen. Und gern können Sie diesen Hinweis weiterleiten.

Mit herzlichen Grüßen

Kathrin Kiss-Elder


Dr. Kathrin Kiss-Elder

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert