Rausch in Ruinen

Gedicht von Josef Friedrich Wundersam

Weil ich als Subjekt diffundiere und
mein Gehirnemitter ein Gerippe ist
Worte wie Glycerin aus Flaschen fließen
an denen Lippenfleisch wie Fetzen klebt
und meine Zunge sublimieren muss
zärtlich von Warzen perforiert durch die
das Schwarzlicht stechend flimmert und
ich in dich verbissen bin tanzend
Geliebte den Hüftspalt schließend
im Nachtgebiet der Abszisse

Du schwingst dein Schlüsselbein
und ich so laut wie Hörner lachend
hänge den Kopf aus dem Nacken wie
einen funkelnden Stalaktiten von der Decke
sehe die Erregung der Masse als
Brause und Neon und Extremitäten
im Raumschotter schlottert das Fever
und auch dein Augencello stottert
im Lidschatten des Stroboskops
wo du fluid bist und gierig wischt
der Nebelschwamm die Bässe

Der Takt der Nacht hat Akne und Wehen
den Nackten wachsen Kakteen aus den
Mündern und Katzen wachsen im
Bacchanal im Mark die Mägen sind
gefüllt mit Lack und auf den wimmernden
Bänken sind die Geblendeten fernes
Salz für die Einsamkeit die ohne
Schuld sind sündigen dem Synthesizer
die Bergarbeiter mit Hämmern aus Koks
die Eisenbahner wie sie tiefe Nachtzüge
schlürfen vom synthetischen Hypermohn
die Digitaluhr schreit : 4 Uhr ante Meridian
der Kreislauf weint MDMA und das Hertz rast

Schließlich das erzwungene Geständnis
er ist verrückt! so beeindruckend & erotisch
alle lachen und die Zähne stimulieren
meine Libido ich nehme dich in oder vielleicht lieber
auf den Arm mit meinem Raubtieratem
überfalle ich erst dein giftiges Haar und dann
deine geliftete Haut im Nacken
im Dunkeln fluoresziert dein Lachen
die hackenden Diskoblitze es ist sehr hell
Zeit für ein schnelles Resümee der
Kies den ich in Augen trage und das Öl
in der Lunge gewähren mir am spätesten
Abend das gefährliche ehrliche Spiel
die schmierige Trompete des Jazz

One thought on “Rausch in Ruinen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert