Wiedersehen im Shangri-La_600x600

Glücks-Planung

Rezension von Anke Blacha

Vibhor Kumar Singh, Wiedersehen im Shangri-La – Wie ein Mönch und ein Milliardär den Sinn des Lebens fanden, Nymphenburger bei Frankh-Kosmos, Stuttgart 2022, EAN: 9783968600437, 128 Seiten, Taschenbuch, € 12,00

„Sind Sie glücklich?“ Bei einer Straßenumfrage würden die meisten Menschen in Deutschland spontan sicher mit „Ja, so im Großen und Ganzen schon“ antworten. Vibhor Kumar Singh lässt in dem Booklet „Wiedersehen im Shangri-La“ seine beiden Protagonisten – einen Milliardär und einen ehemaligen Mönch – jedoch nicht spontan antworten, sondern drei Wochen in ihrem Luxushotel in Shangri-La über die Frage des Glücklichseins philosophieren.

Ein Milliardär und ein ehemaliger tibetischer Mönch: Ökonomie und Philosophie, Macht und Geld sowie innere Werte und Askese. Zwei auf den ersten Blick unterschiedliche Personen tauschen sich in zehn kurzen Kapiteln über ihre Life Hacks aus oder besser „Happiness Hacks“, wie es im Buch heißt. In ihrem abgelegenen Glücksressort im Himalaya gehen beide gemeinsam, jeder für sich oder mit Unterstützung des Obersten Lama Guruji denen für sie zentralen Fragen des Glücks  nach: Ist Konsum oder Minimalismus Glück? Kann Geld glücklich machen? Machen ein gesunder Geist und Körper glücklich? Warum kann ein „Nein“ glücklich machen? Nach den kurzen Kapiteln, die sich jeweils mit einer Frage befassen, erhalten die Leser*innen am Ende des Buches sowohl vom Milliardär als vom ehemaligen Mönch eine 9-Punkte-Liste, wie der Weg zum Glücklichsein aussehen könnte.

Warum ich das Booklet kaufen würde: Die kurzen Kapitel sind in sich abgeschlossen, so dass ich je nach Laune und Interesse auch gut eines überspringen kann bzw. das Büchlein je nach Bedarf auch mal wieder aus dem Regal hervorholen und einzelne Kapitel zur Inspiration lesen könnte.

Warum ich das Buch nicht kaufen würde: Ein Milliardär und ein ehemaliger Mönch, die ein Luxushotel besitzen, unterhalten sich übers Glücklichsein – es klingt ein wenig nach einem Luxusproblem, zumindest ist die Ausgangslage vergleichsweise komfortabel. Dass Glück nicht unbedingt nur das eigene Glücklichsein beinhaltet oder sich nicht mittels eines Business- bzw. Happiness-Plans erarbeiten lässt, geht in diesem Booklet aus meiner Sicht leider ein wenig verloren. Und zum Glück hat jede*r eine andere Idee vom Glücklichsein und kann sich entweder an den „Happiness Hacks“ abarbeiten oder sich von glücklichen Momenten einfach einmal überraschen lassen.

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